Riccardo Muti dirigiert Verdis Messa da Requiem
»Probably the best concert in my lifetime«, meint Riccardo Muti. Jetzt auf CD zu hören: ein Live-Mitschnitt der legendären Aufführungen von Verdis Messa da Requiem am 8. und 9. Oktober 1981 im Herkulessaal der Münchner Residenz. Mit Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung des damals 40-jährigen Riccardo Muti, der mit Verdis Requiem seine ersten Auftritte in München beging.
Gramophone – Editor’s Choice 1/2022
Edisons Klassiek 2022 – Kategorie »Dokument«
Giuseppe Verdi
Messa da Requiem
Jessye Norman Sopran
Agnes Baltsa Alt
José Carreras Tenor
Jewgenij Nesterenko Bass
Chor des Bayerischen Rundfunks
Gordon Kember Einstudierung
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Riccardo Muti Leitung
Booklet in Deutsch / in English
2 CDs, BR-KLASSIK 900199
Total Time: CD1: 46:25 / CD2: 37:36
Verdis Messa da Requiem ist die berühmteste Vertonung der lateinischen Totenmesse des 19. Jahrhunderts und nach oder neben Mozarts Requiem die bekannteste überhaupt. Das gewaltige Werk – seine Dimensionen sind so enorm wie seine Besetzung und die machtvolle Wirkung, die es auf sein Publikum auszuüben in der Lage ist, – wird einerseits als kirchenmusikalische Schöpfung höchster Güte eingeschätzt, andererseits auch als »Verdis schönste Oper« bezeichnet – was viel mehr schmeichelndes Kompliment als frech-gewitzte Ironie ist.
Diese Sternstunde der Aufführungsgeschichte von Verdis Messa da Requiem unter der Leitung von Riccardo Muti ist nun – nach mittlerweile vier Jahrzehnten – bei BR-KLASSIK auf CD nachzuvollziehen.
Die klangvollen Namen der Verdi- wie Requiem-erfahrenen Vokalsolisten lauten Jessye Norman, Agnes Baltsa, José Carreras und Jewgenj Nesterenko; der vielfach ausgezeichnete Chor des Bayerischen Rundfunks ist zu erleben, einstudiert von dem Briten Gordon Kember, der damit seine Aufgabe als Künstlerischer Leiter des Chores übernommen hatte.
Es spielte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Gesamtleitung des damals 40-jährigen Riccardo Muti, der mit diesen beiden Konzerten seine ersten Auftritte in München bestritt, welchen noch unzählige – nicht minder mitreißende – folgten.
Das Publikum war hingerissen; die Fachjournalisten lobten die Interpretation in höchsten Tönen: so habe man dieses gewaltige Werk diesseits der Alpen kaum je gehört; Riccardo Muti führe vor, wie Verdis Requiem klingen müsse; Verdis Totenmesse: authentisch, erschreckend, zart, fürchterlich und mit einem hoffnungsvoll scheuen Blick in die Transzendenz; ein triumphaler Erfolg.
»Wer diese Aufnahme nicht gehört hat, der kennt das Verdi-Requiem nicht.«
(Markus Thiel, Münchner Merkur 2021)
Edisons Klassiek 2022 – Kategorie »Dokument«
Diese brillante Aufführung von Verdis Requiem aus dem Jahr 1981 bringt Himmel und Hölle, Liebe und Angst in einem erhabenen Miteinander von Dirigent, Chor, Orchester und Solisten zum Ausdruck. Der Live-Mitschnitt zeigt uns, was passiert, wenn alles optimal zusammenpasst, nämlich unvergängliche Schönheit.
BR-KLASSIK hätte sich keine bessere Hommage an Riccardo Mutis 80. Geburtstag vorstellen können als dieses Album mit dem berühmten Konzerts von Verdis Requiem aus dem Jahr 1981. Alles, wirklich alles lief an diesem Abend auf und um die Bühne in München optimal zusammen. […] Muti glänzte als Maestro mit einer überwältigenden, originellen, weil höchst theatralischen Vision. Ein neuer Standard wurde gesetzt. Auch Tonmeister Wilhelm Meister und Toningenieur Martin Wöhr verdienen eine besondere Erwähnung: Welch brillante Technik und Einfallsreichtum diese Männer ohne die ausgeklügelten Geräte von heute verwendeten. Etwa beim Hören des Tuba mirum […], das nicht nur wegen der seiden klingenden Blechblasinstrumente selbst, sondern auch wegen der räumlichen Aufnahme, die eine nie dagewesene Dynamik zeigt. Es ist so besonders, wenn man so viele Jahre später das Gefühl hat, von den Balkonen im Saal die Trompeter hinter sich spielen zu hören. Und so viel Qualität und Kraft, wie Chor, Orchester und vor allem Jessye Norman am Ende des Konzerts übrig haben.
Normans Libera me kann niemanden unberührt lassen, besonders durch die letzten, tiefsten, sterbenden Töne. Gänsehaut, 40 Jahre später auf der heimischen Couch. Das ist ein Weltklasse-Dokument.
Riccardo Muti und eine Delegation des BR-Chores anlässlich seines 80. Geburtstages im August 2021 in Salzburg.