Musikalische Exequien

Die Capella de la Torre und der Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Dirigent Florian Helgath in einem Live-Mitschnitt von Heinrich Schütz’ »Musikalischen Exequien« und weiteren Werken der Epoche von Vorgängern, Zeitgenossen und Schülern wie Gabrieli, Monteverdi und Schelle.

Chor des Bayerischen Rundfunks
Capella de la Torre

Katharina Bäuml Schalmei und Leitung
Florian Helgath Leitung

01 Heinrich Schütz »Selig sind die Toten«, SWV 391
02-30 Heinrich Schütz »Musikalische Exequien«, SWV 279–281
31 Heinrich Schütz »Die Himmel erzählen die Ehre Gottes«, SWV 386
32 Moritz Landgraf von Hessen-Kassel »Pavane de la tromba hollandica«
33 Giovanni Gabrieli »Buccinate in neomenia tuba«
34 Johann Schelle »Komm, Jesu, komm«
35 Claudio Monteverdi »Zefiro torna e di soavi accenti 5.31
36 Heinrich Schütz »Nun danket alle Gott«, SWV 418

CD, deutsche harmonia mundi 19658879272
Koproduktion mit BR-KLASSIK und der deutschen harmonia mundi

Erhältlich digital und als CD im Fachhandel bzw. im Onlinehandel und bei allen gängigen Streaming-Anbietern. 


Die Capella de la Torre und der Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Dirigent Florian Helgath feiern Heinrich Schütz – den Vater der deutschen Musik. Im Zentrum des Programms steht Schütz’ bewegende Begräbnismusik Musikalische Exequien auf den Tod seines Dienstherren Heinrich Posthumus Reuß 1635 in Gera, neben zwei seiner Motetten. Außerdem erklingen Vokalwerke aus dem Umfeld des Komponisten, wie seiner Lehrer Giovanni Gabrieli und Moritz von Hessen, seinem großen Vorbild Claudio Monteverdi, wie seines Schülers Johann Schelle.

Schütz komponierte 1635 die dreiteiligen Musikalischen Exequien. Der fromme wie kunstsinnige Reuß hatte seine Beerdigungszeremonie bereits vorausgeplant. Er ließ seinen Sarg so gestalten, dass auf dem Deckel und an den Seiten 25 Bibelverse und Kirchenliedzeilen standen, die sich mit dem Tod und der Auferstehung beschäftigen. Diese Inschriften vertonte Schütz im ersten Teil seiner Exequien –  als »Concert in Form einer teutschen Missa«. Es folgt – als 2. Teil – eine doppelchörige Motette »Herr, wenn ich nur dich habe.« Den 3. Teil dieser Begräbnismusik bildet schließlich die Motette »Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren«.

Neben zwei weiteren Schütz-Motetten, die aus der Sammlung »Geistliche Chormusik« (1648) stammen, erklingen weitere Vokalstücke mit engen biographischen Bezügen. So ist eine Motette von Johann Schelle zu hören, der als Leipziger Thomaskantor ein Vorgänger von Bach war. Außerdem stehen mit Claudio Monteverdi sowie Giovanni Gabrieli zwei italienische Komponisten auf dem Programm, die mit ihren Werken Schütz während seiner Lehrjahre in Venedig ab 1609 maßgeblich prägten.

Mit dem Dirigenten Florian Helgath sowie dem von Katharina Bäuml gegründeten Instrumentalensemble Capella de la Torre sind nun ausgewiesene Experten für die Musik des 17. Jahrhunderts beim Chor des Bayerischen Rundfunks zu Gast, welche die farbenreiche Klangsprache des Frühbarocks stilgerecht wiedererwecken.

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