Mahler – Symphonie Nr. 2

CD: Mahler Symphonie Nr. 2 "Auferstehungssymphonie"; Mariss Jansons © BR-KLASSIK Label

Gustav Mahlers Zweite Symphonie, die auch als »Auferstehungssymphonie« bezeichnet wird, ist Ausdruck von Mahlers existenziellem Ringen – was sich in ihrer Form und ihrer überwältigenden Klanglichkeit nachvollziehen lässt. In diesem Live-Konzertmitschnitt dirigiert Mariss Jansons den Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Es singen Anja Harteros und Bernarda Fink.

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Gustav Mahler

Symphonie Nr. 2 c-Moll
»Auferstehungssymphonie«

 

Anja Harteros Sopran
Bernarda Fink Alt
Chor des Bayerischen Rundfunks
Michael Gläser Einstudierung
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons Leitung

 

CD, BR-KLASSIK, 900167
Live-Mitschnitt vom Mai 2011

Zum Werk: Gustav Mahlers Zweite Symphonie sollte jedes bekannte Format sprengen – und sich mit den großen Sinnfragen auseinandersetzen: »Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen«, so der Komponist. Ähnliche Fragen beschäftigten ihn ein Leben lang, besonders stark während der Zeit als Hamburger Opernkapellmeister. Die Zweite Symphonie, die auch als »Auferstehungssymphonie« bezeichnet wird, ist ganz Ausdruck von Mahlers existenziellem Ringen – was sich in ihrer Form und ihrer überwältigenden Klanglichkeit nachvollziehen lässt.

Die Entstehungsgeschichte der Symphonie erstreckte sich über mehrere Jahre; sie entstand zwischen 1888 und 1894. Im September 1888 war der erste Satz, der zu diesem Zeitpunkt noch den Titel »Todtenfeier« trug, bereits abgeschlossen. Der zweite und dritte Satz entstanden erst 1893 und das gesamte Werk konnte Mahler dann 1894 fertigstellen. Die Idee zum Finalsatz, der die Idee der Auferstehung vertont, kam ihm laut eigener Aussage 1894 während der Totenfeier für den Dirigenten Hans von Bülow in der Hamburger St.-Michaelis-Kirche. Zeitgleich arbeitete er an den Liedern aus »Des Knaben Wunderhorn«, von denen er das Lied »Des Antonius von Padua Fischpredigt« instrumental und das Lied »Urlicht« vokal in der Sinfonie wiederverwendete. Das Werk folgt, wie die meisten Symphonien Mahlers, dem Motto »Per aspera ad astra« (Durch die Dunkelheit zum Licht). Ausgehend von einem Trauermarsch im Hauptthema des Kopfsatzes – dem Vorüberziehen eines drangvollen, von Tatkraft, Schmerz, Schicksal und nur kurzen schönen Momenten bewegten Lebens – schließt die Symphonie in einem triumphalen Auferstehungssatz: Mahlers pointierter Zusammenfassung des gesamten Meisterwerks, welcher er Klopstocks Gedicht »Auferstehung« zugrunde legte. Dieses Finale ist Mahlers längster Symphoniesatz überhaupt.

Die Uraufführung der vollständigen Symphonie fand am 13. Dezember 1895 in Berlin unter Mahlers Leitung statt; zuvor hatte er am 4. März 1895 bereits die ersten drei Sätze aufgeführt. Die Uraufführung der zweiten Symphonie fand somit erst nach derjenigen der dritten statt. Die Reaktionen waren anfangs verhalten, doch heute gilt das Werk als eine der beliebtesten Symphonien Mahlers.

CD-Rezension

»So überzeugt in dieser Aufnahme nicht nur das Orchester mit seiner Tiefe, Kraft und Klanggewalt, sondern auch der Chor beweist wieder einmal mehr, dass er zu den besten Chören Europas gehört. Besonders die dynamische Bandbreite, gepaart mit Klangschönheit, Textverständlichkeit und Homogenität, gehört in dieser Einspielung zu den Stärken des Chores. So sollte diese Aufnahme in keinem CD-Regal fehlen!«

RBB Kulturradio, aufgerufen am 23.08.2019

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