Antonín Dvořák – Stabat mater (Urfassung)

BR-KLASSIK LABEL 900526 CD Dvorak Stabat Mater Urfassung (c) BR-KLASSIK Label

Antonín Dvořáks Stabat mater in der selten zu hörenden Urfassung von 1876 mit Klavierbegleitung: ein berührend intimer, fast liedhafter Klagegesang auf die mittelalterlichen Verse der um Jesus trauernden Muttergottes. Es singt der Chor des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Howard Arman, am Klavier begleitet von Julius Drake. Mit den Starsolistinnen Julia Kleiter und Gerhild Romberger.

Ausgezeichnet mit dem »Diamant« von Opéra Magazine, 6/2020

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Antonín Dvořák

Stabat mater

Fassung von 1876 für Soli, Chor und Klavier, op. 58

 

Julia Kleiter Sopran
Gerhild Romberger Alt
Dmitry Korchak Tenor
Tareq Nazmi Bass
Julius Drake Klavier
Chor des Bayerischen Rundfunks
Howard Arman Leitung

 

CD, BR-KLASSIK 900526
Live-Aufnahme aus dem Münchner Prinzregententheater

Mit dieser Urfassung setzt BR-KLASSIK einen bedeutsamen Akzent in der Stabat-mater-Rezeption.
Interpretation, Klangqualität und Repertoirewert: ****
klassik.com, 7/2020
… zwischen klangprächtiger Fülle und feingezeichneter Lyrizität.
RONDO, 5/2019

Zum Werk Das in seiner späteren Orchesterfassung wohlbekannte Stabat mater von Antonín Dvořák ist ursprünglich mit Klavierbegleitung entstanden.

Der junge Dvořák war ein studierter und erprobter Kirchenmusiker, der in Prag die Orgelschule absolviert hatte und drei Jahre lang als Organist an St. Adalbert seinen Dienst versah. Die Suche nach einer »wahrhaft geistlichen Musik« beschäftigte ihn von Anbeginn. Wie zahlreiche seiner Kollegen leitete auch ihn die zeitgenössische Strömung des Caecilianismus zu einer Auseinandersetzung mit dem Palestrina-Stil hin, und damit zur Rückbesinnung auf jene Epoche der Klassischen Vokalpolyphonie. Folgerichtig entstand zunächst ein Stabat mater ohne orchestralen Prunk mit schlichter Klavierbegleitung. Das lateinische Gebet aus dem Mittelalter, das als Sequenz in die Liturgie des Marienfestes der Sieben Schmerzen und als Hymnus Eingang in das Offizium fand, ist ein Appell an die Menschlichkeit – die Gottesmutter sieht ihren gedemütigten, misshandelten Sohn am Kreuz sterben –, steht über jeder konfessionellen Tradition und lässt niemanden unberührt.

Kurz bevor Dvořák zwischen dem 19. Februar und 7. Mai 1876 diese erste Fassung seines Stabat mater niederschrieb, hatte ein schwerer Schicksalsschlag die junge Familie getroffen: am 19. Dezember 1875 war Tochter Josefa zwei Tage nach ihrer Geburt gestorben. Als im August 1877 seine elf Monate alte Tochter Ružena und sein dreijähriger Sohn Otakar starben, nahm Dvořák die Arbeit am Stabat mater wieder auf, orchestrierte das Werk und vollendete es am 13. November 1877. Die Uraufführung jener späteren Fassung fand am 23. Dezember 1880 in Prag statt, die Veröffentlichung wenige Monate danach. Seitdem hat sein Stabat mater Menschen auf der ganzen Welt berührt; es ist seine bedeutendste Komposition in der Gattung der geistlichen Musik.

Dvořák setzte nicht sämtliche Strophen des Hymnus in Musik und wählte ein Ensemble aus vier Solisten, Chor und einem Klavier. Diese in sieben Sätze aufgegliederte Urfassung aus dem Frühjahr 1876 ist ein selbständiges, abgeschlossenes Werk – kein Fragment, kein Entwurf, kein Klavierauszug. Als er im Herbst 1877 die fehlenden vier Strophen nachkomponierte und sein »Stabat mater« für ein großes Orchester instrumentierte, schuf er gewissermaßen ein neues, anderes Werk. In unserer Zeit steht für die Klavierfassung erst seit wenigen Jahren Notenmaterial zur Aufführung zur Verfügung.

Zur Edition Die vorliegende Aufnahme wurde bei einem Konzert des BR-Chores am 2. März 2019 im Münchner Prinzregententheater mitgeschnitten, ein Konzert, das bei Publikum und Fachpresse große Aufmerksamkeit und Zustimmung hervorrief.


01 Stabat mater dolorosa (Soli und Chor) 17:39
02 Quis est homo, qui non fleret (Soli) 9:53
03 Eja, mater, fons amoris (Chor) 6:06
04 Fac, ut ardeat cor meum (Bass-Solo und Chor) 7:33
05 Fac, ut portem Christi mortem (Sopran-/Tenor-Solo) 5:14
06 Inflammatus et accensus (Alt-Solo) 5:56
07 Quando corpus morietur (Soli und Chor) 6:32
Total time 58:53

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